Verantwortung, Solidarität, Mitgefühl, Vernunft, sich interessieren, Mitdenken ... besondere Zeiten stellen uns vor besondere Aufgaben. Und dies ist die Zeit das „Wir“ vor alle Entscheidungen zu stellen. Was paradoxerweise heißt, sich zurückzuziehen, Social distancing zu praktizieren. Sicher können sich besonders die jungen und ganz jungen etwas freier durch diese Krise bewegen, aber zu bedenken ist dabei auch: Je konsequenter wir, also jeder einzelne von uns dafür sorgt, das Virus nicht zu verbreiten, indem man sich ihm auch nicht aussetzt, je schneller können wir die Dynamik verlangsamen oder vielleicht sogar stoppen. Das zeigt Südkorea vorbildlich, wo viel und gleich von Anfang an getestet wurde und die Krise damit schneller in den Griff bekam, so wie es im Moment aussieht.
Es ist eine Entschleunigung der besonderen Art, drastisch, und doch können wir aus ihr lernen. Wie gehen wir mit unserer Angst um? Verkriechen wir uns? Sind wir besonders vorsichtig und haben damit das Gefühl der Kontrolle? Denken wir Angriff ist die beste Verteidigung, schimpfen lauthals auf die Panik da draußen und schmeißen uns erst recht ins Getümmel? Werden wir zum Nachrichten-Junky, Deutschlandfunk von morgens bis abends? Fühlen wir uns einsam, obwohl nicht allein? Denken wir ‚ich stark, die schwach‘? Ein Freund von mir, freiberuflicher Dozent, raunzte mich die Tage am Telefon an, vonwegen die Alten können ihn mal und die Chronisch kranken, tja nun, natürliche Auslese ... Werden wir zum Zyniker? Bei mir ist es der Drang nach seriöser Information und ich neige eher zur Vernunft, die dann vielleicht auch manchmal in Über-Kontrolle münden möchte. Also schalte ich das Radio, sorry lieber @DLF, dann doch bewusst mal aus und streite mich dann z.B. mit einer Freundin. Über Verhaltensweisen. Und schließlich wird mir klar, dass wir beide einfach nur anders mit unseren Sorgen umgehen. Sorgen um unsere Lieben, Sorgen um unsere berufliche Existenz. Denn zwar holt unser Wirtschaftsminister seine Bazooka zur Rettung für Firmen raus aber auf die Frage, wie er Freiberufler, Soloselbständige unterstützen will, sagt er kichernd, dafür braucht es ja dann nur ein paar Handfeuerwaffen. ... Lieber @Olaf Scholz, die Zeiten, in denen Freiberufler und Selbständige eh aus materiell begüterten Familien stammten oder quasi mit einem masochistischem Drang zu Risiko und Prekariat eine selbständige Tätigkeit wählten sind schon lange vorbei. Aber dazu später dann... Werde ich also zum Aktivisten in der Krise? Oder zum Künstler? Wie auch immer, diese unfreiwillige Entschleunigung kann als das Gute im Schlechten erscheinen. Und das muss nicht unbedingt die Selbstreflexion allein sein. Aber im Bewusstwerden können wir auch wieder unsere besonderen Kräfte und Stärken erkennen. Und dabei werden wir dann doch auch Vernunft, Mitgefühl und Solidarität in uns entdecken. In den Nachrichten sagte @Claus Kleber gerade, wir brauchen die Solidarität im Ganzen, denn sonst wird das Ganze gar nichts. Fazit: wo immer möglich #staythefuckhome, please! Passt auf Euch und Eure Lieben auf, lanweilt Euch, schmiedet Pläne in diesem Stillstand, Carpe Diem und bleibt gesund!
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AuthorMein Name ist Katja Stermsek Archives
March 2020
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